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interAktion Brasilien in Sacrow

18.07.2015
Vernissage
18.07.2015 19:00

Der lateinamerikanische Kontinent hat seit der sogenannten "Entdeckung" im 15. Jahrhundert stets die Aufmerksamkeit von Forschern und reisenden Künstlern auf sich gezogen. Die „Neue Welt“ gierte nach Informationen. Die spätere ethnographische Konstellation von Ureinwohnern, Europäern in der Herrscherposition und Afrikanern als Sklaven brachten eine interessante Mischung von Kulturen hervor. 1999 wurden in Europa und Lateinamerika anlässlich des 200. Jubiläums der Reise Alexander von Humboldts nach Lateinamerika verschiedene Symposien und Ausstellungen zu diesem Thema organisiert.

InterAKTION widmet sich den brasilianischen Künstlern. Es gab im letzten Jahrhundert einzelne brasilianische Künstler, die in Deutschland gelebt und gearbeitet haben und deren Arbeiten ausgestellt wurden. Im historischen Kontext eines Austausches existiert die brasilianische Kunst erst seit der Gründung der Biennale von São Paulo im Jahre 1951. Franzisco Matarazzo Sobrinho, ein Industrieller italienischer Abstammung, wollte damit den Austausch brasilianischer Kunst und dem Besten, was es im Bereich der bildenden Künste im Ausland gab, fördern. Schon 1952 ließ Brasilien einen Pavillon auf der Biennale in Venedig bauen.

Während der Diktatur in Brasilien, ab den 1960er-Jahren, litt der Kulturaustausch unter einer strengen Zensur. Erst ab 1978 gab es eine erneute politisch-kulturelle Öffnung. 2006 präsentierte sich Brasilien in Berlin mit einem interdisziplinären Programm im Rahmen von „Copa da Cultura“ u.a. im Haus der Kulturen der Welt. 2013 war Brasilien Gastland auf der Frankfurter Buchmesse. Während des Deutschlandjahres 2013/2014 wurde in Brasilien, u.a. die Ausstellung „A Arte que Permance“ in den Postmuseen von Brasília und Rio de Janeiro realisiert. Sie zeigte 103 Werke von 40 Künstlern aus der Privatsammlung von Francisco Chagas Freitas, der von 1984 bis 1991 in der Kulturabteilung der Brasilianischen Botschaft in Ost-Berlin gearbeitet hat und in dieser Zeit mit seiner inzwischen über 1.000 Werke umfassenden Kunstsammlung begann.

Bei InterAKTION spiegeln verschiedene künstlerische Medien die Auseinandersetzung mit der politischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte wider. Die Werke sind weder politisch noch plakativ, sondern belebt von Ironie, Ästhetik und kritischen Blicken. Das Narrative bleibt zum Teil explizit, zum Teil auch verborgen in den künstlerischen Positionen der Protagonisten. Die Künstler leben in Brasilien und Deutschland. Sie gehören zu verschiedenen Generationen und repräsentieren ein breites Spektrum der brasilianischen Kultur. Darunter Marlene Almeida, Cristina Barroso, Kátia Canton, Lucas Foletto Celinski, Erica Ferrari, Alex Flemming, Pedro Fredo, José Gomes, Lina Kim, James Kudo, Shirley Paes Leme, Ícaro Lira, Rosilene Luduvico, César Meneghetti, Nazareno, Paulo Nazareth, Letícia Parente, Eliane Paulino, Sidney Philocreon, José De Quadros, Berna Reale, José Rufino, Josias Scharf, Luzia Simons, Lisa Simpson, Fernando Vilela.